Die UN Resolution ist durch. "All nessessary forces": no-fly-zone plus airstrikes. Sehe mir Al Jazeera an. Sehe wehende Fahnen über einer angespannten, euphorischen Menge. Auch ägyptische Fahnen sind da. Von der Ladefläche eines Lastwagens spuckt etwas, das nach einer draufgeschweißten 20mm FLAK aussieht, jubelnde Salven in den Nachthimmel. Der Reporter vor Ort drückt mit aller Kraft gegen sein Ohr; was er in sein Mikro schreit, geht in Jubel und Sturmgewehrfeuer unter.
Die Menschen in Benghazi scheinen die späte Legitimation nun geradezu körperlich zu empfinden, haben das Momentum nicht verloren, auch wenn es wohl Tage dauern wird, bis die Logistik einer so komplexen Operation einen spürbaren Schutz gewährleisten kann. Noch sind es Gadhafis Bomber, die den Luftraum beherrschen. Noch steht sein Versprechen, Benghazi heute nacht anzugreifen, "ohne Gnade" für "Terroristen", die das libysche Volk in den besetzten Städten als Geiseln halten.
Währenddessen kommen die schon zum Symbol gewordenen Geländewagen, mit Fahnen und aufgeschweißten MGs bewehrt, durchaus koordiniert in Bewegung, sammeln sich in lose Karavanen, verlassen auf düsteren Gassen den Kamerawinkel, ziehen in noch dunklere, gefährlichere Gegenden, bewaffnet mit Entschlossenheit... und einem Versprechen, das hoffentlich nicht zu spät kam.
P.S.: Mohammed Nabbous ("Mo") streamt ein vor wenigen Stunden aufgenommenes Video von seiner Fahrt durch Benghazi und bis ins 100km südlich gelegenen Ajdabiya. Guter Mann. Finden auch die CBS-Miarbeiter, die den Autostopp in Anspruch nehmen und auch mal kurz die Kamera halten dürfen. Benghazi wird von Rebellen kontrolliert, die einen wohlorganisierten und gefassten Eindruck machen. Außerhalb der Stadt ist es gespenstisch, aber ruhig.
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