Samstag, 23. Februar 2008

Der Hoffnungsträger.

Montag, 18. Februar 2008

Ohne Worte.

("2 März - Wahlen des Präsidenten Dmitrij Medvedev")
Gefunden bei kloty.

Ελληνική Δημοκρατία

Weisse Utopie,
der Götter spätes Lachen -
Schneesturm in Athen.

Sonntag, 17. Februar 2008

To Arkadij & Boris Strugatski

Kleines Handbuch zum Schutz vor einem Subjekt, dessen Aktivitäten in absehbarer Zukunft das Potential entwickeln werden, ein wichtiges Unterfangen zu sabotieren (willentlich oder nicht).

1. Die Hausaufgaben. Sammeln aller verfügbaren Informationen über das Subjekt, die die Kenntnis seiner Eigenschaften ermöglichen und über die Palette der möglichen Gegenmaßnahmen im Falle einer kritischen Situation bestimmen. Wenn das nicht reicht, hilft

2. Die Raumzeit. Modellierung des Unterfangens in einer Weise, deren Rahmenbedingungen jegliche Aktivität des Subjekts von vorn herein vereiteln, indem die Voraussetzungen für die Kombination von Ort und Zeit (sowie möglicher weiterer relevanter Faktoren) nicht vom Subjekt erfüllt werden können. Wenn das nicht durchführbar ist, geht man über zu

3. Die Konfrontation. Verbale Einflußnahme mit dem Ziel, das Subjekt mit dem Umstand seiner zukünftigen zerstörerischen Handlung zu konfrontieren. Wichtig hierbei ist insbesondere die taktisch relevante Ortswahl. Neutraler Boden mit der Möglichkeit spontanen Schutzes seitens der Mitmenschen wird dringlich empfohlen. Im Falle besonderer Hartnäckigkeit des Subjekts bleibt noch

4. Liquidierung der Bedrohung (wahlweise nach vorangegangener Androhung der Durchführung). Physische Einflußnahme in Form eines Denkzettels inklusive Krankenhausaufenthalt unter Zuhilfenahme freier Mitarbeiter und/oder Freiwilliger.

WARNUNG! Anwendung der Maßnahmen nur im Falle der ABSOLUTEN SICHERHEIT bezüglich des Eintreffens der vorhergesehenen Ereignisse. Bei Empfangsstörungen ihrer Kristallkugel bitte zuerst sanft mit dem beiliegenden Seidentuch im Uhrzeigersinn (Nordhemisphäre) polieren. Bitte keine Reinigungsmittel oder -öle verwenden, da diese oft zu Interferenzen führen.

Bei Fragen zur Funktionsweise ihres Orakels, unserer Produktpalette oder auch zur Reservierung astraler Kanäle steht Ihnen unsere gebührenfreie hotline rund um die Uhr zur Verfügung. Danke, dass Sie sich für "NostradAnus" entschieden haben.

Vector.

Und keiner nimmt Stellung, keiner erniedrigt sich zu einer Meinungsäußerung. Dann fickt Euch doch, erlasset Euch selbst alle Eure Sünden, vergesst Verantwortung, Fairness, Stil und Ton. Vergesst alles, woran Ihr geglaubt, denn nur der Schein trägt Euch zum vermeintlichen Ziel, der Richtigkeit unbedacht, stripped of all your fears, your tears wiped dry. Bound to behold, but not to see. Bound to believe, but not to perceive. Am I supposed to cry out my pain? Am I..?

Menschen...

Was ist es, das uns daran so fest glauben lässt, dass Menschen um uns herum ihrer Vernunft, ihrer Empathie, ihrer sogenannten Menschlichkeit entbehren, die auch ich, selbst hier, als "sogenannt" zu entlarven trachte? Worin besteht jener Zweifel, what does this fear feed off..? Welche Absicht ist in der Annahme verwurzelt, keinerlei Verständnis ernten zu können, jemals? Inwiefern projiziere ich diese Angst auf Individuen in meiner Reichweite? Inwiefern bin ich Ursache und Grund für dieses Höchstmass an Unsicherheit..? Was ist zu tun, um Wahrhaftigkeit triumphieren zu lassen?

Mittwoch, 13. Februar 2008

Wettrüsten.

"Der Anschlag auf einen dänischen Mohammed-Cartoonisten wurde verhindert - aus Solidarität mit dem Zeichner drucken jetzt mehrere dänische Zeitungen die Karikaturen nach, die vor zweieinhalb Jahren gewaltsame Proteste auslösten. Dänemark rückt zusammen." (Spiegel Online)

Hm. Abseits der Warnungen auch der dänischen Imame komme ich nicht umhin, Genugtuung bei dem Anblick der Titelblätter zu verspüren. In gewisser Weise wird hier die Ehre sowohl Westergaards als auch die der Kunst als unabhängiges, transtemporales soziopsychologisches Gefüge wiederhergestellt. Hinzu kommt, dass diese Karikatur nun bewußt als Langstreckenwaffe eingesetzt wird. Eine Waffe so elegant und präzise, wie der Sprengstoff es nie sein wird. Es wurde Zeit, dieses Potential im heutigen Weltgeschehen zu erkennen und zu nutzen. Scheinbar musste sie erst selbst in Sperrfeuer geraten, sich verkriechen vor dem Splitterregen.
Komisch, über Herstellung und Verkauf konventioneller Waffen regt sich niemand auf...

Montag, 11. Februar 2008

Donnerstagnacht.

Des Abends Anbeginn ist längst vergessen. Gläserne Leichen stehen, liegen ausgedörrt, entleert, verköstigt, umatum. Die Verköstiger, ihrereits, mitsamt, oder abseits der Verköstigten, in ihren Betten. In ihre Lacken, ihre Decken eingehüllt, des folgenden Tages harrend, abwartend, vergessend, träumend. Nichts vom Gesagten bleibt erinnert, nichts des Erwähnten wird zum Wahn. Jegliche Emotion des Abends trägt zu dem Bewußtsein des jeweiligen Beobachters, respektive Teilnehmers, bei, ohne regelrechte Spuren zu hinterassen.

Ein Abend wie jeder andere, abseits der mangelhaften Häufigkeit der genossenen Konstellation. Familie. Wie warm, wie gemütlich das klingt. Wie ausgesprochen friedfertig. Wie kalt, wie gelassen, wie selbstverständlich die Pflicht binnen weniger Stunden abgeleistet ist, wie entspannt alle Beteiligten sich verkrümeln, mit der Müdigkeit kokettierend, der befreienden Isolation des Traumes harrend. Kommunikation - ja, sicher. Konsequenz - nein, danke. Obgleich die eine oder andere feine Nadel die eine oder andere Rippe penetriert, unerkannt von Anwesenden, ungerügt durch Teilhabende, von der Zielperson lächelnd hingenommen.

Dennoch, keine Verlierer heute, keine Beleidigten, keine Missverstandenen oder Erzürnten. Kein Wundenlecken findet statt unter den Lacken, kein alliiertes Trösten, vielleicht ein wenig eines anderen Leckens, vielleicht auch nur eines zielloseren, einschläfernden Gefummels. Einschläfernd ist auch diese Lektüre, da ebenso ziellos. Unambitionierte Reflexion seitens des Lizard, ob des maßvollen Erfolges eines nichtssagenden Ereignisses, des Morgens gewiss.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Of Tigers and Yetis.

Interessant. So manch ein abendländisches Auge ist konditioniert auf das Auffinden von Horoskopen in dem buntbedruckten Chaos einer, beispielsweise, Kronenzeitung. So manch ein Kollegium erheitert sich Montagvormittags teamgeistig über prophezeite Glückseligkeit, sexuelle Hochleistungen und die eine oder andere Beförderung. Gewissermaßen degradiert vegetieren Fisch und Jungfrau im kläglichen Kastl auf Seite 8. Trotzdem trägt hin und wieder jemand mit Stolz seine Waage oder prahlt mit dem Schuppenpanzer. Skills & perks werden oft mit der Selbstverständlichkeit angegrauter Astrologen hervorgehoben.

Der chinesischen Tierkreiszeichen hingegen zwar gewahr, vergleichen wir selten die entsprechenden Eigenschaften mit ihren Trägern, obgleich manch einer seine Zugehörigkeit aus dem Stegreif kundzutun weiß.

So ist sie, selbstverständlich, ein Tiger. Ein Säbelzahntiger, genaugenommen. Stets zwischen dem Drang, zu reissen und zu kratzen, und dem Bedürfniss, zu kuscheln und zu schnurren, herumoszillierend. Der Tiger in ihr ist wahrhaftig, lebendig und prägend. Der Vergleich fällt mir daher nicht schwer, und es ist ein netter, wie ich finde. Hin und wieder faucht sie, dreht sich im Kreis, fegt mit ausladender Geste Objekte von Tischen und kräult quer durch die Botanik. Dann wieder reckelt sie sich genüsslichst auf dem Bett wie eine Katze, streckt mir ihren Bauch entgegen, dreht sich schnurrend, reizt mich mit ihrem kleinen Hintern, lässt sich streicheln und kraulen. Dann verbinden sich ihre Gegensätze, verschränken sich zu jenem Tier, daß Liebe und Feuer zugleich versprüht.

Und ich, meines Zeichens gebürtiger Affe, bin, oh Wunder, der Yeti. Wohl durch meine Größe und Eloquenz dem rein Affigen entwachsen, und doch das Wuschige, Haarige und latent Animalische noch nicht gänzlich abgelegt, mime ich das liebevolle Ungeheuer, Frankensteins Kreation nicht unähnlich. Das Licht im Herzen, täusche ich mit dem Antlitz eines Wilden über meine eigentliche Gemütsruhe hinweg, über die Sanftheit meiner Berührung. Und so finden wir uns immer wieder: ich - zottelig gesellig, sie - tierisch heimisch. Zwei Wilde, trunken vor Liebe, vereint in der Selbstverständlichkeit des Verlangens, in der betörenden Ruhe der Zweisamkeit.