Mittwoch, 5. November 2008

Ohne Worte.

Dienstag, 4. November 2008

Resurrection.

So kommt es, beizeiten, dass fremde Aktivität die eigene zu induzieren vermag. Resonanz, vermutlich, geboren aus Gelesenem, also Geschriebenem (gebloowggtem, laut Hank Moody). Aufgekratzt von fremd-Formuliertem, dritt-Gustiertem, abseits-Gedachtem. Rückgeführt zu Eigenem, Beigelegtem, Verworfenem.

Ein Freund, vor Monaten:"Aus deinem Nicht-Bloggen schließe ich, daß es dir gut geht." Räumte der Lizard auf diesen Seiten seinem Unmut, seinem Unbehagen, seinem pesönlichen Unheil einen Platz ein? Dem wird wohl so sein. Hat sich etwas geändert? Hat Aussöhnung dem kraterübersäten Testgelände meiner Seele ihren Schleier des Friedens übergeworfen? Mitnichten. Wohl eher ist dies (mea culpa) ein alltäglicher Fall schlichter Vernachlässigung. Faul ist er, der Lizard. Träge. Bequem. Ein Höhlentier eben. Doch nicht etwa erste Anzeichen des gefürchteten FFMS-Syndroms? Dafür ist er doch wohl nicht betagt genug.

Der Lizard kriecht aus seiner Höhle, blinzelt irritiert der Herbstsonne entgegen, streckt die schuppigen Glieder, leckt beiläufig über´s Aug´ und atmet genüsslich und neugierig die feuchte Brise, schmeckt die von ihr dahergebrachten fremden Sehnsüchte, süsse Hoffnungen, bittere Ängste. Das Sein.

Dienstag, 6. Mai 2008

...

Des Lebens Glanz -
Des Todes Walzer.
Des Einen Salz er
oder Ignoranz?

Freitag, 2. Mai 2008

Leben.

Der Jahre eine Handvoll, umspiele ich sie wie Perlen, ihrer wahren Bedeutung ungewiss, ihrer Facetten Glanz leicht dümmlich zu kategorisieren suchend. Welche sind der Worte würdig? Und welche Worte - ihrer? Fäden, schwer zu entwirren, voller Richtigkeit, voller Selbstverständlichkeit, doch auch angereichert mit Doppeldeutigkeiten, mit unausgegorenem Zukunftspotential. Jeder Rückschlag erweist sich als Fortschritt. Ansichten werden verfeinert, Absichten verinnerlicht, Vor- und Rücksicht ausgebaut. Manche Freunde erweisen sich als keine, andere als Neue, Neue fühlen sich altbekannt an, und man nimmt das alles an, voll Dankbarkeit, wenn man denn kann.

Donnerstag, 17. April 2008

Turbulenzen.

Interessant, wie das Leben spielt. Erstaunlich gar, beizeiten. Urplötzlich und in weitestem Sinne mit geradezu erhabener, allumfassender Unberechenbarkeit durch die Bandbreite der Wahrscheinlichkeitsstrukturen fluktuierend, sich windend und verbiegend und dabei dennoch, a posteriori, der zentralen, das Rot des sprichwörtlichen Fadens spinnenden, stets der Empirie zugrundeliegenden Sinnhaftigkeit per se (und darin erst offenbart sich die Möglichkeit des nicht hinterfragbaren "per se" so richtig) Tribut zollend. Das Leben ist wie eine Melodie, deren Resonanz uns in jedem empfundenen Moment an alle Entitäten aller erdenklichen (also möglichen und allein schon dadurch existenten) raumzeitlichen Kompositionen jeglicher Art und Form auf unergründlichste Weise bindet

Und dennoch lächeln wir bei diesem Gedanken, baden uns im Licht der Selbstverständlichkeit, unser Streben nach Kontrolle und der Vorherrschaft des "Freien Willens" einen süssen und erleuchteten Augenblick lang fallen lassend. Mehr empfindend als wissend um unsere einzig wahre, bezeichnend menschliche Fähigkeit - die Erkenntnis von Zeit - aber auch um den mit jener Erkenntnis einhergehenden Fluch - die Angst vor dem Ende der erkennbaren, erlebbaren Zeit, bei aller gepflegten, permanenten Kontemplation der Unumstösslichkeit, der Ewigkeit, der Unsterblichkeit des alles umfassenden Ich.

Das Genom, die rebellische Verbindung, plump "Desoxyribonukleinsäure" genannt, das ultimative Speichermedium, das sich vor 4.000.000.000 Jahren schließlich über Das Chaos und den Ihm unterworfenen, brach liegenden energetischen Überfluss (in seinem binären Determinismus auf das konsequent systematische, stets rationale Abklappern unzähliger Kombinationen wiederum unzähliger - weil in ihrer Gesamtheit homogener - Frequenzbereiche fixiert) auferlehnte...

Es muß (ein hier adäquates "Muß", allein schon auf Grund des bloßen Erfolgs), da durch das so oft (wie oft? 10 hoch...mmhh... tja... keine Ahnung... die größten, futuristisch anmutenden, Gefrierpunktgekühlten High-End-Server-Arrays mit scheinbar unerschöpflicher Kapazität der Datenerfassung und -verarbeitung muten im Vergleich zu diesen Datenmengen wie der gute alte Abacus an) angewendete Ausschlußprinzip aus dem Gefüge der Realität herausgemeißelt, eine "absolute" (jedoch nicht unbedingt einzigartige, das Absolute wird bereits durch den ausgelösten Dominoeffekt der Evolution erfüllt, das Gefüge des Chaos durchbrechend) Konzeption einer nicht nur einfach über dem Chaos stehenden, sondern aus diesem evolvierenden, das Prinzip des permanenten Zerfalls als treibende Kraft der Kreation nutzende, Struktur dastellen, das Chaos wie eine alles durchdringende, kosmische Welle reitend. (sorry für die Verschachtelung)

Denn sie ist jene, die durch die Raumzeit schwimmt, sich an die Gesamtheit ihrer Gesetze anpassend, sich den Strömungen und Turbulenzen der Realität vollständig unterwerfend, über den Zahn der Zeit hinweg Korrekturen an sich selbst vornehmend, allein Kraft des permanenten, unfassbaren, natürlichen schöpferischen Prozesses, der allaugenblicklich jede der modularen Eigenschaften eines jeden Replikationsprodukts auf ihre Wirksamkeit, d.h. de facto: auf ihre konzeptionelle Nähe zur Natur des Kosmos hin, getesten; jene Struktur, die mit Gänsehaut erzeugender Eleganz dem Wind des Universums entsprechend die Segel setzt, seine schier unvorstellbar vielfältigen Energien für die Aufrechterhaltung jener Wirbel nutzend, die wir, innerhalb der sehr engen Grenzen unserer Wahrnehmung gefangen, als Mensch, Schmetterling, Kaktus oder Amöbe erkennen... jedoch nicht als das, was jede dieser Strukturen darstellt, nämlich lokale Fluktuationen, Anomalien innerhalb der Raumzeit, mit dem Universum interagierende Quasiwirbel komplexer Natur, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Stäbilität erlangen, erhaben über dem alles zermalmenden Fluß der Realität, und zu verschwindend kurzen Augenblicken temporärer Ruhepole werden, Inseln im Meer der Entropie, bevor sie wieder spurlos zerfallen, überwältigt von der alles zermürbenden Kraft der Entropie.

Eine dieser Fluktuationen bin Ich. Energie strömt durch mich hindurch und erhält mir meine Existenz, solange ich meinen Platz innerhalb der Realität behaupte, i.e. LEBE. Wiederum sichert der Energiefluß die Aufrechterhaltung der Anomalie meines Ich, mitsamt aller für mein Leben bezeichnenden physikalischen Eigenschaften, solange die dafür erforderlichen Energieumwandlungsprozesse in relativer Harmonie vonstatten gehen, keine Staus verursachen, die zum Kollaps führen könnten. Der Erhalt meines Lebens basiert auf ständiger Replikation der "Ausgangsformel" meiner Existenz; jeder kleinste, Stoff(Energie)wechsel betreibende Teil meiner selbst ist mit dem Superalgorithmus meines Seins ausgestattet. Das Ergebnis ist eine komplexe Einheit, die im Einklang mit dem Code der Ich-Anomalie besteht und symbiotisch an sie gebunden ist. Die Aufrechterhaltung des Wirbels ist meine Lebensaufgabe, dabei ist meine Existenz die zwangsläufige Konsequenz der Entstehung der Anomalie. Die Erhaltung wiederum hat nur ein Ziel. Obwohl "Ziel" hierbei unangemessen erscheint. Es ist vielmehr die Möglichkeit, die zu ergreifen mir freisteht, jedoch mit einem, sagen wir mal, "evolutionsmoralischen" Beigeschmack.

Zwei komplementäre Anomalien können nämlich das energetische Potential für das "Entzünden" einer Dritten erreichen. Diese vereint strukturelle Eigenschaften beider Ursprungswirbel in sich, deren selektive Permutation ein weiteres Glied in der Kette jenes unaufhörlichen Kompatibilitätstests schafft, auf dem Weg zum "ultimativen" Wirbel, dessen Beschaffenheit schließlich der Struktur des Universums in absoluter Perfektion nachempfunden sein wird. Vorausgesetzt, wir schlagen uns nicht vorher gegeseitig unsere dummen Schädel ein.

Samstag, 23. Februar 2008

Der Hoffnungsträger.

Montag, 18. Februar 2008

Ohne Worte.

("2 März - Wahlen des Präsidenten Dmitrij Medvedev")
Gefunden bei kloty.

Ελληνική Δημοκρατία

Weisse Utopie,
der Götter spätes Lachen -
Schneesturm in Athen.

Sonntag, 17. Februar 2008

To Arkadij & Boris Strugatski

Kleines Handbuch zum Schutz vor einem Subjekt, dessen Aktivitäten in absehbarer Zukunft das Potential entwickeln werden, ein wichtiges Unterfangen zu sabotieren (willentlich oder nicht).

1. Die Hausaufgaben. Sammeln aller verfügbaren Informationen über das Subjekt, die die Kenntnis seiner Eigenschaften ermöglichen und über die Palette der möglichen Gegenmaßnahmen im Falle einer kritischen Situation bestimmen. Wenn das nicht reicht, hilft

2. Die Raumzeit. Modellierung des Unterfangens in einer Weise, deren Rahmenbedingungen jegliche Aktivität des Subjekts von vorn herein vereiteln, indem die Voraussetzungen für die Kombination von Ort und Zeit (sowie möglicher weiterer relevanter Faktoren) nicht vom Subjekt erfüllt werden können. Wenn das nicht durchführbar ist, geht man über zu

3. Die Konfrontation. Verbale Einflußnahme mit dem Ziel, das Subjekt mit dem Umstand seiner zukünftigen zerstörerischen Handlung zu konfrontieren. Wichtig hierbei ist insbesondere die taktisch relevante Ortswahl. Neutraler Boden mit der Möglichkeit spontanen Schutzes seitens der Mitmenschen wird dringlich empfohlen. Im Falle besonderer Hartnäckigkeit des Subjekts bleibt noch

4. Liquidierung der Bedrohung (wahlweise nach vorangegangener Androhung der Durchführung). Physische Einflußnahme in Form eines Denkzettels inklusive Krankenhausaufenthalt unter Zuhilfenahme freier Mitarbeiter und/oder Freiwilliger.

WARNUNG! Anwendung der Maßnahmen nur im Falle der ABSOLUTEN SICHERHEIT bezüglich des Eintreffens der vorhergesehenen Ereignisse. Bei Empfangsstörungen ihrer Kristallkugel bitte zuerst sanft mit dem beiliegenden Seidentuch im Uhrzeigersinn (Nordhemisphäre) polieren. Bitte keine Reinigungsmittel oder -öle verwenden, da diese oft zu Interferenzen führen.

Bei Fragen zur Funktionsweise ihres Orakels, unserer Produktpalette oder auch zur Reservierung astraler Kanäle steht Ihnen unsere gebührenfreie hotline rund um die Uhr zur Verfügung. Danke, dass Sie sich für "NostradAnus" entschieden haben.

Vector.

Und keiner nimmt Stellung, keiner erniedrigt sich zu einer Meinungsäußerung. Dann fickt Euch doch, erlasset Euch selbst alle Eure Sünden, vergesst Verantwortung, Fairness, Stil und Ton. Vergesst alles, woran Ihr geglaubt, denn nur der Schein trägt Euch zum vermeintlichen Ziel, der Richtigkeit unbedacht, stripped of all your fears, your tears wiped dry. Bound to behold, but not to see. Bound to believe, but not to perceive. Am I supposed to cry out my pain? Am I..?

Menschen...

Was ist es, das uns daran so fest glauben lässt, dass Menschen um uns herum ihrer Vernunft, ihrer Empathie, ihrer sogenannten Menschlichkeit entbehren, die auch ich, selbst hier, als "sogenannt" zu entlarven trachte? Worin besteht jener Zweifel, what does this fear feed off..? Welche Absicht ist in der Annahme verwurzelt, keinerlei Verständnis ernten zu können, jemals? Inwiefern projiziere ich diese Angst auf Individuen in meiner Reichweite? Inwiefern bin ich Ursache und Grund für dieses Höchstmass an Unsicherheit..? Was ist zu tun, um Wahrhaftigkeit triumphieren zu lassen?

Mittwoch, 13. Februar 2008

Wettrüsten.

"Der Anschlag auf einen dänischen Mohammed-Cartoonisten wurde verhindert - aus Solidarität mit dem Zeichner drucken jetzt mehrere dänische Zeitungen die Karikaturen nach, die vor zweieinhalb Jahren gewaltsame Proteste auslösten. Dänemark rückt zusammen." (Spiegel Online)

Hm. Abseits der Warnungen auch der dänischen Imame komme ich nicht umhin, Genugtuung bei dem Anblick der Titelblätter zu verspüren. In gewisser Weise wird hier die Ehre sowohl Westergaards als auch die der Kunst als unabhängiges, transtemporales soziopsychologisches Gefüge wiederhergestellt. Hinzu kommt, dass diese Karikatur nun bewußt als Langstreckenwaffe eingesetzt wird. Eine Waffe so elegant und präzise, wie der Sprengstoff es nie sein wird. Es wurde Zeit, dieses Potential im heutigen Weltgeschehen zu erkennen und zu nutzen. Scheinbar musste sie erst selbst in Sperrfeuer geraten, sich verkriechen vor dem Splitterregen.
Komisch, über Herstellung und Verkauf konventioneller Waffen regt sich niemand auf...

Montag, 11. Februar 2008

Donnerstagnacht.

Des Abends Anbeginn ist längst vergessen. Gläserne Leichen stehen, liegen ausgedörrt, entleert, verköstigt, umatum. Die Verköstiger, ihrereits, mitsamt, oder abseits der Verköstigten, in ihren Betten. In ihre Lacken, ihre Decken eingehüllt, des folgenden Tages harrend, abwartend, vergessend, träumend. Nichts vom Gesagten bleibt erinnert, nichts des Erwähnten wird zum Wahn. Jegliche Emotion des Abends trägt zu dem Bewußtsein des jeweiligen Beobachters, respektive Teilnehmers, bei, ohne regelrechte Spuren zu hinterassen.

Ein Abend wie jeder andere, abseits der mangelhaften Häufigkeit der genossenen Konstellation. Familie. Wie warm, wie gemütlich das klingt. Wie ausgesprochen friedfertig. Wie kalt, wie gelassen, wie selbstverständlich die Pflicht binnen weniger Stunden abgeleistet ist, wie entspannt alle Beteiligten sich verkrümeln, mit der Müdigkeit kokettierend, der befreienden Isolation des Traumes harrend. Kommunikation - ja, sicher. Konsequenz - nein, danke. Obgleich die eine oder andere feine Nadel die eine oder andere Rippe penetriert, unerkannt von Anwesenden, ungerügt durch Teilhabende, von der Zielperson lächelnd hingenommen.

Dennoch, keine Verlierer heute, keine Beleidigten, keine Missverstandenen oder Erzürnten. Kein Wundenlecken findet statt unter den Lacken, kein alliiertes Trösten, vielleicht ein wenig eines anderen Leckens, vielleicht auch nur eines zielloseren, einschläfernden Gefummels. Einschläfernd ist auch diese Lektüre, da ebenso ziellos. Unambitionierte Reflexion seitens des Lizard, ob des maßvollen Erfolges eines nichtssagenden Ereignisses, des Morgens gewiss.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Of Tigers and Yetis.

Interessant. So manch ein abendländisches Auge ist konditioniert auf das Auffinden von Horoskopen in dem buntbedruckten Chaos einer, beispielsweise, Kronenzeitung. So manch ein Kollegium erheitert sich Montagvormittags teamgeistig über prophezeite Glückseligkeit, sexuelle Hochleistungen und die eine oder andere Beförderung. Gewissermaßen degradiert vegetieren Fisch und Jungfrau im kläglichen Kastl auf Seite 8. Trotzdem trägt hin und wieder jemand mit Stolz seine Waage oder prahlt mit dem Schuppenpanzer. Skills & perks werden oft mit der Selbstverständlichkeit angegrauter Astrologen hervorgehoben.

Der chinesischen Tierkreiszeichen hingegen zwar gewahr, vergleichen wir selten die entsprechenden Eigenschaften mit ihren Trägern, obgleich manch einer seine Zugehörigkeit aus dem Stegreif kundzutun weiß.

So ist sie, selbstverständlich, ein Tiger. Ein Säbelzahntiger, genaugenommen. Stets zwischen dem Drang, zu reissen und zu kratzen, und dem Bedürfniss, zu kuscheln und zu schnurren, herumoszillierend. Der Tiger in ihr ist wahrhaftig, lebendig und prägend. Der Vergleich fällt mir daher nicht schwer, und es ist ein netter, wie ich finde. Hin und wieder faucht sie, dreht sich im Kreis, fegt mit ausladender Geste Objekte von Tischen und kräult quer durch die Botanik. Dann wieder reckelt sie sich genüsslichst auf dem Bett wie eine Katze, streckt mir ihren Bauch entgegen, dreht sich schnurrend, reizt mich mit ihrem kleinen Hintern, lässt sich streicheln und kraulen. Dann verbinden sich ihre Gegensätze, verschränken sich zu jenem Tier, daß Liebe und Feuer zugleich versprüht.

Und ich, meines Zeichens gebürtiger Affe, bin, oh Wunder, der Yeti. Wohl durch meine Größe und Eloquenz dem rein Affigen entwachsen, und doch das Wuschige, Haarige und latent Animalische noch nicht gänzlich abgelegt, mime ich das liebevolle Ungeheuer, Frankensteins Kreation nicht unähnlich. Das Licht im Herzen, täusche ich mit dem Antlitz eines Wilden über meine eigentliche Gemütsruhe hinweg, über die Sanftheit meiner Berührung. Und so finden wir uns immer wieder: ich - zottelig gesellig, sie - tierisch heimisch. Zwei Wilde, trunken vor Liebe, vereint in der Selbstverständlichkeit des Verlangens, in der betörenden Ruhe der Zweisamkeit.

Samstag, 26. Januar 2008

Reflection.

Was soll ich sagen? Natürlich waren wir zwei in einem jeglichen erdenklichen vorhergehenden Leben Freunde, wenn nicht mehr. Unsere Kompatibilitätswerte sind bemerkenswert, obgleich wir beide einige Umwege beschreiten mussten, um das zu erkennen, auch wenn es von Anfang an einleuchtete. Unser Denken ist zwar nicht kommod, nicht einmal orthogonal, eher komplementär, ergänzend in jeglicher Begebenheit, GANZ bei der Analyse jeglicher Situation, jeglichen Umstandes, in seiner Beschaffenheit gegenseitig bereichernd, erfüllend.

Jedwede Kommunikation mit Dir ist eine Herausforderung, ein Anspruch in/an sich, gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit mir selbst. Dieses Gefühl der Einheit, der Selbstverständlichkeit ist etwas, das ich Dir allein zu verdanken habe. Jenes Empfinden des "Ganzen" ist Dein ultimatives Geschenk an mich gewesen, freilich ohne Dein bewußtes Zutun. Deine Gegenwart war der Katalysator für mich, für meinen Blick, meine Sinne, jegliche meiner Perspektiven. Du warst mein Fokus, Kimme und Korn zugleich. Ich habe die Schönheit der Realität erst durch Dich erfahren. Du warst die Scheide für mein Schwert, der alten japanischen Vorstellung Folge leistend.

Dann war das Schwert plötzlich jeglichen Rückhalts beraubt, abseits anderer Überlegungen. Es wurde geschärft, gestutzt, geschliffen und einer neuen Scheide angepasst. Es mußte verändert werden. Editiert. Patched. 2.0. War das gut? Das kann heute keiner mehr sicher sagen. Die Quantenmechanik hat obsiegt.

Auch heute, die Relativität unserer Realität hinter mir lassend, gibt es, in diesem Sinne, keine andere für mich, leider... Dennoch, die Verantwotung. Für einen Geist, eine Seele, einen Intellekt im Wandel. Ein Schicksal. Welch grössere Aufgabe gibt es in einem Leben, welch grösseres Ziel, welch stärkere Motivation?

Welche Wahl vermag man da zu treffen? Welche reale Wahl hat man? Inwiefern ist das Leben nicht nur eine Aneinanderreihung von zu erachtenden Faktoren, gefangen im Chaos der relevanten, individuellen Wirklichkeit?

Men at arms...

Dein digitales Artilleriefeuer auf Stefans Flanken hat mich, ehrlich gesagt, ein wenig erstaunt. Daher möchte ich mal eben eine rein theoretische Überlegung anstellen, nur um zu sehen, ob ich logische Fehler begehe. Sollten Dir solche auffallen, ersuche ich höflichst um Korrektur.
Die Konzeption eines selbstorganisierenden Systems setzt doch (wie gesagt, rein theoretisch) das Unterlassen jeglicher globaler (das ganze System betreffender) progressiver (die Zukunft modellierender) Maßnahmen voraus. Widrigen Falls verliert das System seine durch dezentrale Entwicklung erworbenen sozioevolutionären Eigenschaften und verkommt zu einem zentral gesteuerten System.

Wenn zu einem gegebenen Zeitpunkt ein Eingriff in die (bis zu jenem Zeitpunkt natürliche) Struktur des Systems erfolgt, wird der Handelnde, wie Du es sensibel formuliert hast, zum Arschloch. Oder, anders gesagt, zum Märtyrer (einer für alle).

Im Zusammenhang mit meinen "Vorsätzen", die, wie Du treffend erkannt hast, auch an diesem Konflikt kratzen, möchte ich bemerken, dass (die Geschichte lehrt es uns) dem Märtyrer nur selten die den Konsequenzen entsprechende Ehre zuteil wird. Darüber hinaus, jedoch, komme ich nicht umhin, Dir einen gewissen persönlichen Hang zum Märtyrertum zuzuschreiben. Der Pathos des Märtyrers ist ein edler und in mancherlei Hinsicht attraktiver.

Die Vorstellung eines evolutionär gesteuerten Systems ist mir dennoch nicht abzubringen, da ich ob ihrer Funktionalität und Anwendbarkeit mein Dasein formuliere. Jegliches System funktioniert DANK ihrer Bestandteile - NICHT ihrer obgleich.

Konflikte, ihrerseits, sind, ergo, Bestandteil einer ENTWICKLUNG, nicht der Eindämmung. Jeglicher Versuch des Unterbindens eines (vermeintlich) negativen Prozesses führt unweigerlich zur Blockade jeglicher stattfindender Entwicklung per se, indem der Eingriff in ein gegebenes System, allein durch den Akt, jegliche Evolution vereitelt (Die Hand Gottes).

Am Ende des Tages, wenn Agnostiker meiner Art mit der Konzeption einer zwar einheitlichen, doch mitnichten berechenbaren Welt aus Licht und Konsequenz, aber auch aus der Relativität, aus der Interferenz aller seiner Bestandteile, und nicht zuletzt aus der Schöpfung, Frieden zu schließen vermögen, abseits der Frage nach der Zuständigkeit Gottes; am Morgen jenen Tages wird unsere Spezies ihren Blutdurst hinter sich gelassen haben.

Aber ich werde abstrakt. Wandere durch Ebenen meiner Begrifflichkeiten, auf der verzweifelten Suche nach dem Schlüssel zu diesem lächerlichen, unwürdigen Konflikt. Hierbei geht es nicht um Weltbilder, nicht um die Konzeption einer Perspektive, nicht um Werte, obleich jene in einer Gegenüberstellung stets als Platzhalter der reinen Emotion herhalten müssen. Hier geht es (und es schmerzt mich) um das Territorium. Diese Motivationsgrundlage kann ich nicht vertreten. Weder in Deinem Kampf gegen das "Gift" des in einem zufälligen Feindbild verkörperten Selbstbestimmungsversuchs, noch in seinem "Widerstand" gegenüber der "Verkorkstheit eines sich selbst und seine Inselrepublik bedroht Fühlenden".

Ich bin nicht dazu in der Lage, würde es gar als eine Art Verrat an meiner Selbst erachten, Partei zu ergreifen. Du weißt, dass ich stets versucht habe, einen Weg der Mitte einzuschlagen. Nicht aus Furcht, nicht aus Gefälligkeit, sondern aus dem Gefühl heraus, die Wahrhaftigkeit eines jeden Individuums zu ehren, ohne zu hinterfragen. Denn ich kann immer fragen:"Weshalb?", doch die Erkenntnis der Motivation eröffnet mir lediglich die Pforten des Begriffes, die Umstände der Ereigniskette, nie aber solche der Wahrheit, da diese stets subjektiv bleibt, auch ohne Einstein, ohne quantenmechanisches Verständnis von Raumzeit (und dies ist keine Floskel; meine Vorstellung von Ordnung hinter dem Chaos deckt sich sowohl mit naturwissenschaftlichen, als auch mit alt-(genuin-)christlichen, oder von mir aus buddhistischen oder auch hinduistischen Erkenntnissen).

Abschließend. Wenn der Druck zu groß wird, findet die gestaute Energie stets ein Ventil, einen Ausweg. Nur selten sind jene Wege, jedoch, erfüllt von dem Gefühl der Befreiung, Befriedigung, Besinnung. Meist wird der Fokus einer plötzlich ausbrechenden Emotion zu einer Messerspitze, zitternd und bebend, bereit, ein Ziel zu finden und zu vernichten (seek & destroy). Jegliche Konsequenz wird kollateral. Die Bewegung als solches wird, ihrerseits, zentral. Man verliert den "grip", und jegliche nüchterne Relation weicht wehenden Fahnen. Und dann ist es meistens zu spät. Denn, wie ein alter, der Napoleon-Zeit entstammender russischer Spruch lautet:

"Nach der Schlacht gehört das Schlachtfeld nur noch den Marodeuren."

In aufrichtiger Liebe,

Alexej.

P.S.: Das altrussische "glas", oder heute:"golos", heißt:"Stimme". Daher vereint der Begriff "Glasnost" zweierlei Ebenen. Zum einen das Recht auf die Stimme innerhalb einer (proklamierten) Demokratie, zum anderen die allgemeine Freiheit des Geistes, sprich: die Freiheit zur Selbstbestimmung.

Auf dass man Recht und Freiheit unterscheiden möge.

P.P.S.: Mögen wir beide nie in die Verlegenheit kommen, die Begrifflichkeiten von Sittlichkeit und Moral (respektive Ethik) auseinandernehmen zu müssen - Du würdest toben! ;)

Let me give you some music...

Antoine Dufour: Spiritual Groove


Antoine Dufour: A Don Ross Cover


Antoine Dufour: Memories of the Future

Donnerstag, 17. Januar 2008

Perlen.

Hoshi Saga: Ein Muss! Seltene Kombination aus Eleganz und Einfallsreichtum. Ach, was soll´s, hier auch Teil 2

Und für die Freunde des friedlichen (oder auch nicht) Siedelns: Travian


In dem Chaos des web gehen einzelne Perlen oft unter, erdrückt von der Masse des geläufigen Schwachsinns.

Sonntag, 13. Januar 2008

Schadensbegrenzung.


Auf dass das Musil ruhig schlafen kann. Sorry, Albträume waren durchaus nicht meine Absicht. (1024 x 768)

Donnerstag, 10. Januar 2008

Bruder im Geiste.


"Daubentonia madagascariensis"

Gesichtsausdruck und Frisur könnten von mir sein. Jaja, wir, Nachtaktiven...

Dienstag, 8. Januar 2008

Zitat

"Ich will nur schreiben. Trinken und schreiben."
Charles Bukowski

Die Tür.



Manchmal, da offenbart sich einem Einzelnen der Standort der geheimen Tür der Erkenntnis, ihre Konturen treten plötzlich hervor aus den chaotischen Mustern des Universums, werden erleuchtet von der Wahrheit dahinter; ihre warmen Kanten lassen sich ertasten, ihre wundervoll rauhe Oberfläche vibriert voller Ungeduld über den bevorstehenden Austausch. Wenn sich jene Tür schliesslich mit einem Knall öffnet, ertränkt das unendliche Dahinter Einen mit Verständnis, mit Einsicht, mit dem Gefühl der allumfassenden, göttlichen Liebe. Der Sog des Satori übermannt jeglichen Willen, bricht jedes Ego. Dann lächelt die Seele und badet sich in Selbsverständlichkeit.

Plötzlich bekommen Dinge, neben From, Farbe und Geruch, eine Bedeutung. Strukturen und Korrelationen von ungeahnter Komplexität schlängeln sich als dünne Linien durch das fragile Gefüge der Realität. Jeder noch so kleine Bruchteil der Raumzeit ist erfüllt von Information, und jede einzelne macht Sinn. Gerade noch glich das Leben einem Fluss, nun erkennt man die Strömungen, die den mächtigen Ozean ausmachen. Und sich selbst darin, als einen unendlich kleinen Teil des Ganzen, zugleich als dessen Zentrum; ein Sandkorn auf dem Strand des Universums, erleuchtet von dem absoluten Licht der Erkenntnis.

Und dann schliesst sich die Tür wieder, so plötzlich, wie sie aufgestossen wurde, verschmilzt mit der Struktur des Ganzen, taucht unter in dem Fluss des Lebens, geht verloren in dem überwunden geglaubten Chaos, als wäre sie nie da gewesen, und hinterlässt ein Gefühl der Leere.

Die qualvoll süsse Erinnerung an das Gefühl ist so stark, so zentral, dass die wiedergewonnene Realität mangels jenes Empfindens an Fokus, an Bedeutung verliert. Sie wird grau, matt, banal. Dann macht manch Einer sich auf die Suche nach dieser Tür, um das Gefühl des allumfassenden Seins wieder zu finden, nimmt einen Schlüssel nach dem anderen auf, dreht und wendet ihn, in der Hoffnung, seine Geometrie wieder zu ekennen, seinen Klang als Teil jenes Ganzen hinter der richtigen Tür zu entlarven.

Wo ist sie, jene Tür, wo befindet sie sich, welche Nummer steht auf dem rostigen Schild in Augenhöhe, in welcher Sprache sind jene Ziffern formuliert, nach denen Wissenschaftler und Künstler gleichermassen fahnden? Welchem Gesetz folgt der Schwung jener Zeichen, die zwar jeder lesen, aber niemand aufschreiben kann?

Was sah ich, als die Tür sich öffnete? Was vermisse ich, seit sie sich wieder schloss? Was verlor ich in jenem Augenblick? Was fehlt mir seither an dieser Welt, wodurch wird das Gefühl des wahren Seins, der absoluten Liebe vereitelt?

Manchmal lässt mich die verzweifelte Suche wünschen, die Tür nie entdeckt zu haben. Dann bäumt sich alles auf in mir, in lautlosem Protest: nein, es gibt sie, es GIBT sie, ich war dort, ich habe sie gesehen. Ich habe sie berührt, und sie öffnete sich für mich.

Manch ein Leben vergeht auf der Suche nach ihr. Manch eines – vergebens.

Sonntag, 6. Januar 2008

Vorsätze.


Da zieht es dahin, das Jahr 2007, sein letzter erleichterter Seufzer weht mir um die kalten Ohren, während es sich fast lautlos davonschleicht. Ein Jahr des Zweifels, ein Jahr der Herausforderung. Ein entscheidungsträchtiges Jahr. Voller ungelöster Konflikte, voller makabrer Witze, voller Schützengräben und Grenzüberschreitungen. Ein blutiges Jahr, den sauren Schweißgeruch der Gefallenen hinter sich her ziehend, macht einem neuen Jahr Platz. Dies neuer Abschnitt unbeschriebener Raumzeit wird alles ernten, was bisher gesät wurde, in der einen oder anderen Form, und nichts davon ist berechenbar.

Wenn es denn eine Bestimmung gibt, Zeitlinien für jeden von uns, Konsequenzen des Vergangenen, fragile und doch unzerbrechliche Ereignisketten inmitten der für ein Individuum relevanten quantenmechanischen Zusammenhänge, so hoffe ich darauf, sie im Neuen Jahr erkennen zu können, mich im Angesicht des Unabwendbaren weise zu verhalten, den Mut im Moment des Begreifens nicht zu verlieren, und in allem Sichtbaren nur das Licht zu sehen, abseits menschlicher Absichten, Hoffnungen und Ängste. Abseits unserer Lügen, unserer Niederträchtigkeiten, unserer unendlichen Wut, unserer evolutionär lohnenswerten Gewalt, unserer exponentiell zunehmenden Schuld, des ständigen Widerstandes.

Es gab einmal eine Zeit, da fiel es mir nicht schwer, jenes Gefühl der Einigkeit aufrecht zu erhalten, von Selbstverständlichkeit. Es begleitete mich, wohin ich auch ging. Das Gefühl des Alles. Nichts davon ist geblieben, nur noch die Erinnerung an etwas Wichtigeres, nur noch die Tränen des Verlustes, das Bewusstsein der Niederlage. Die Erkenntnis, ein Leben lang zu wissen, es gesehen, berührt, gekostet zu haben, ohne jene Macht verwenden zu können. Der Göttliche Witz.

Jegliche Macht gebärt Gewalt, gebärt Unterdrückung, schafft Werte, zaubert sie herbei, aus einer bemitleidenswerten Not heraus, dem plumpen Bedürfnis, das Ruder an sich zu reissen, geifernd, die Zähne fletschend. Zuzubeissen, zu reissen, zu zermalmen, das Blut schmecken zu wollen, ist das Velangen.

Nichts davon entspricht meinem Verständnis von Leben. Mein Dasein, die Gesetze der Realität, erschliessen sich mir nicht durch Konflikte, sondern durch Synergien, Verständnis und kosmische Harmonie. Grinse höhnisch, Leser, denn zu nichts anderem bist Du scheinbar fähig. Leck mich, Mensch. Ein Teil von mir schämt sich dafür, ein Vertreter Deiner Spezies zu sein. Arroganz? - Die einzige Sprache, die Du verstehst. Die einzige Diskussionsgrundlage, die Du anzunehmen bereit bist. Es riecht nach Blut, es sieht wie Blut aus - es muss Blut sein. Alle, die bei diesem Bild keinen Speichelfaden erzeugen, sind Deiner nicht wert. Aber keine Bange, es sind nicht viele.

Heil Dir, 2008.